Warum
ich kein Atheist bin
Ein Video mit einer regelrechten, wie ich sie nenne,
Teufelsmusik. (Der Titel des Stücks deutet selber darauf hin.) Die
Bewegungen und Mimik des halbnackten, Hörner tragenden Gitarristen finde ich,
besonders bei ausgeschaltetem Ton, albern und lächerlich und die Verwandlung der
Zuhörer in eine fremdgesteuerte, rhythmisch wabernde Menschenmasse erschreckend.
(Anm.: erst sehr viel später sah ich hier wiederum eine große Menge vorwiegend junger Leute, die wie in Trance die Arme hochreckten und im Rhythmus der Musik hin- und herbewegten. Diesmal ging es nicht um Satanisches, sondern um ein Stück namens Böhmische Rhapsodie, vom Hauptdarsteller auf einem verstimmten Bechstein-Flügel intoniert. Offenbar gibt es viel mehr solcher, die Teilnehmer manipulierender "Events", als mir bisher bewusst war. Die Rhapsodie wird von manchen Kritikern vom Inhalt her gelobt und musikalisch an einigen Stellen mit der Oper Verbindung gebracht, vgl. z. B. Wikipedia.)
Atheisten glauben nicht an Gott. Sie bleiben privat für sich – das ist der
weitaus größte Teil – oder bilden ihrem Unglauben entsprechende Gesellschaften.
Sie veröffentlichen Manifeste und Kampfschriften, lassen Busse mit
glaubensfeindlichen Parolen herumfahren. Dabei sind sie sich offenbar nicht
sicher, denn in den Busaufschriften ist das Wort "wahrscheinlich" zu lesen.¹
Im Internet präsentieren sich Atheisten selbstbewusst und stolz. Manche
ihrer Seiten enthalten bösartige, von Hass erfüllte Beiträge. Einige der nicht an
Gott Glaubenden, die ich kenne, bezeichnen die Bibel als "grausam" und
"verlogen" (oder, weniger aggressiv, als "Märchenbuch"), teils auch als
"jugendgefährdend"² und fordern, dass sie verboten wird.
Unter Physikern,
zu denen ich gehöre, sowie Mathematikern und Ingenieuren gibt es verhältnismäßig
viele Atheisten. Über den Ursprung der Naturgesetze, die sie eifrig
erforschen und technisch nutzen, machen sie sich wenig bis gar keine Gedanken.
Gläubige Menschen erkennen in den Gesetzen, einschließlich der von den
Atheisten hervorgehobenen Evolution, das Wirken einer höheren schöpferischen
Macht, die sie Gott nennen. Er ist uns Menschen schwer beschreibbar
überlegen; nur einen kleinen Teil seines Wesens können wir erahnen.³ Seit
uralter Zeit und in den verschiedensten Völkern macht man sich davon eigene
Vorstellungen. In wie weit sie jeweils zutreffen, ist ungewiss.
Beim
Nachdenken über Gott verwenden Gläubige nicht nur ihren Verstand. Gefühle wie
Bewunderung und Dankbarkeit spielen bei ihnen ebenfalls eine Rolle. Wunder
halten sie für möglich, Geheimnisvolles stößt sie nicht ab; sie sehen und
akzeptieren Grenzen. Für viele ist das, was Atheisten bei Fragen des Weltalls
mit großen Anstrengungen und hohem Zeit- und Kostenaufwand zu erforschen suchen,
von geringem Interesse.
Gott, so wird geglaubt, erteilt den Menschen
Gebote und Verbote. Sie sind für das friedliche Zusammenleben von großem Wert.⁴
In Notlagen und gegen Ende ihres Lebens hoffen Gläubige⁵ auf Gottes Hilfe und
Erlösung. Demut und Ergebung sind ihnen nicht fremd. Zur Nächsten- und selbst
zur Feindesliebe aufgefordert,⁶ bemühen sie sich bei Streitigkeiten um
Versöhnung.
Atheisten denken, reden und handeln durch den fehlenden Glauben von Grund auf anders.
Einer von ihnen schrieb auf dem "Matheplaneten": "Was haben die Menschen nur verbrochen,
daß sie mit Religion gestraft sind. Drogendealer werden verhaftet, aber solche Menschen läßt man frei laufen."
No comment.
Zum Abschluss zwei andere Zitate:
"Glücklich zu preisen ist, wer nicht dem Rat
gottloser Menschen folgt, wer nicht denselben Weg geht wie jene, die Gott
ablehnen, wer keinen Umgang mit den Spöttern pflegt."
(Anfang von Psalm 1,
Neue Genfer Bibelübersetzung)
"Quos deus vult perdere prius dementat."⁷
Anmerkung 1: Atheisten
reden und schreiben nichts (oder nicht viel) über den Tod. Sie fordern
dazu auf, "das Leben zu genießen". Was danach kommt, interessiert sie nicht. Im
christlichen Glaubensbekenntnis
dagegen werden die Toten gleich dreimal genannt, und zwar im Zusammenhang mit
Gericht, Vergebung und Auferstehung. Diese Begriffe/Aussichten sind für
Atheisten ohne Bedeutung. Ich halte das für eine eingeschränkte Denkweise, d. h.
eine solche, die Bestimmtes, woran Millionen Menschen glauben, nicht wenigstens
als möglich in Betracht zieht.
Anmerkung 2: Als Christen stehen
wir zwischen zwei Fronten: den Atheisten einerseits und den Anhängern
einer Religion ebenfalls orientalischen Ursprungs andererseits. Diesen widmet
sich der Blog-Artikel "... Ein
Gott, der es Dir einfach macht". Er enthält bittere Wahrheiten. Die in ihm
analysierten Gläubigen bezeichnen uns als "Ungläubige". Ihren Glauben zu
verlassen und einen anderen anzunehmen, gilt bei ihnen als todeswürdiges
Verbrechen.
Anmerkung 3: Über eine atheistische, auf finanziellen Profit ausgerichtete, gleichwohl sich "Kirche" nennende Glaubensgemeinschaft mit einer den meisten Mitgliedern nicht zugänglichen Geheimlehre wird hier berichtet: 1 2 3 4 – Unabhängig von ihr und nur scheinbar rational-unmystisch: 5 mit Ufoglauben und angeblichem Klonen zum ewigen Leben.
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¹ "There is
probably no God" (Hervorhebung von mir; s. a. hier)
² ein alter
Vorwurf, der schon in der Antike gegen den griechischen Weisen Sokrates erhoben
wurde
³ Auch in den Wissenschaften gibt es manches, das sich nicht
verstehen/erklären lässt.
⁴ Oftmals werden sie nicht eingehalten. Näheres
hierzu s. im Anhang zu dieser
Seite.
⁵ genauer: Christen; über andere Religionen weiß ich zu wenig
⁶
Mk12,28-31 (Was ist
das wichtigste Gebot?) Mt5,43ff (Vergeltung
durch Liebe)
Lk23,34 ("Vater,
vergib ihnen, ...") 1Kor13,4ff
(Eigenschaften der Liebe)
⁷ "Die Gott vernichten will, verblendet er
vorher." - römisches Sprichwort, viel im Internet
(andere
Übersetzung: schlägt sie mit Blindheit⁸, macht sie
verrückt)
⁸
Karl Marx*) über Bonaparte (Napoléon III).
*) Informatives und Lustiges über seinen nachgemachten Kopf ("Nischel")
hier und
hier**)
**) (http://remarx.eu/wp-content/uploads/2014/06/Karl_Marx_memorial-Kopie.jpg)
(2018) Na klar: Geld verdienen mit Karl Marx (Bilderserie)
Über das Höllenstück, seine Verbreitung und Wirkung s. hier (engl.) und über etwas Anderes, Abstoßendes hier.
Nachtrag zum Video: Auf keiner "Autobahn zur Hölle" bewegt sich die Band
U2, ganz im
Gegenteil! Ihre Musik kann ich nicht beurteilen (und liebe sie nicht); aber mich
beeindruckt das soziale und politische Engagement der Gruppe und ihres
Frontsängers Bono.9 – "U2" ist vermutlich eine Abkürzung für "You
too" und bedeutet "du auch" oder "auch du", um bei den Zuhörern Betroffenheit zu
bewirken. Die Band ist nicht ausgesprochen christlich, doch enthalten viele
ihrer Lieder Anklänge an die Bibel, vgl. hier.
9 Zitat aus www.atu2.com/: "Bono
held up a solidarity flag at the start of 'New Year’s Day', which is both a nod
to the past and to the future. That song was written about Polish
solidarity10, and throughout the night Bono was encouraging European
solidarity. At the start of 'Mothers Of the Disappeared', Bono appealed to
Turkey’s President Recep Tayyip Erdogan to stop the human rights abuses. The
human rights message continued in 'Miss Sarajevo' as articles from the German
Basic Law scrolled on the screen about human dignity. Bono thanked the German
people for 'neighborliness' before 'One'. He asked for a German translation, and
when he heard 'nachbarschaft', he couldn’t pronounce it and said that it was a
very nice word. Before 'Ultraviolet', the audience sang 'Happy Birthday' to Malala Yousafzai11, who turned 20 today."
10
"Solidarność"
11 jüngste Friedensnobelpreisträgerin (mit 17!)
11a Die Friedensnobelpreisträgerin hat geheiratet. Anm.: auf der betr. Webseite steht zwar "Stand:11:45 Uhr", aber kein Datum.
Es war der 9.11.21.
Noch ein Nachtrag zum "Höllen-Video": In einer Diskussion zum Thema "Was hört ihr so?" empfahl jemand zur Ansicht dies. Ich finde es abscheulich, und mir graut davor. (Der Inhalt passt im übrigen nicht zum Titel: "Whiskey In The Jar" ist ein altes irisches Volkslied aus dem 17. oder 18. Jhdt. nach einer Räuberballade.)
Weblinks:
"Die Ursachen von Atheismus
– Wissenschaftler haben vier Typen von Atheisten benannt."
"Man Glaubt Es Nicht Blog mit neuem Gegenwort "Religionisten" und ohne Impressum (Stand 10.6.18)
"Christentum wichtiger als Marxismus"
Ausführliches zum Atheismus mit
Rückblicken auf den östlichen Teil Deutschlands
"Atheisten-Trend in den USA: singen und preisen ohne
Gott"
"Kirche ohne Gott: Atheisten-Happening in
London"
"Atheismus – Immer wieder sonntags"
Neuer Feiertag für humanistisch eingestellte Berliner
Schüler
Interessant hierbei der Satz: "Die Bewertung des Welthumanistentags als
religiösen Feiertag hatte der Humanistische Verband
Deutschlands/Berlin-Brandenburg beantragt." (Kursive Hervorhebung von mir.)
Freispruch für Gotteslästerer
– enthält Zitat eines Mordaufrufs gegen Papst Franziskus. (Voran gegangenes
Gerichtsurteil: "Autoaufkleber 'Papst umbringen' ist
strafbar")
"Hupe, wenn du Jesus liebst!"
"Wenn wir noch Heiden wären, ..."
Ganz schön überheblich
Auch Gebildeten wenig bekannt: Heinrich Heines Umkehr zu Gott, mit Worten über die Bibel
Mit Gott zu leben ...
Peter Möller: Religion und Philosophie (enthält: "Ich bin nicht religiös und wenn es nach mir ginge, bräuchte es auch keine Religion zu geben." Zum Glück geht es nicht nach ihm.)
Antwort an einen Atheisten
Antwort von einem
Atheisten
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