Im Internet gibt es viele Zitate von bekannten und weniger bekannten Leuten über Gott, den christlichen Glauben, die Kirche. Sie wiederholen sich an verschiedenen Stellen, meist ohne genaue Quellenangabe, so daß die Nennung einzelner Adressen nicht sinnvoll erscheint. Die meisten stammen von Atheisten. Viele sind unbedeutend oder zynisch-bösartig; anderen mangelt es an Wissen oder Logik. Einige, denen dies nicht vorzuwerfen ist, lasse ich folgen:

Gott ist nahe, wo Menschen einander Liebe zeigen.
Heinrich Pestalozzi

Die Mathematik ist das Alphabet, mit dem Gott die Welt geschrieben hat.
Galileo Galilei

Eins hat der liebe Gott nicht gut gemacht. Allen Dingen hat er Grenzen gesetzt - nur nicht der Dummheit.
Konrad Adenauer

Selbst Gott braucht die Werbung. Er hat Glocken.
Aurelien Scholl

Wer Gott sucht, hat ihn bereits gefunden.
Graham Greene

Vergib mir, dass ich so gern schweige, wenn von einem göttlichen Wesen die Rede ist. Die Leute traktieren Gott, als wäre das unbegreifliche, gar nicht auszudenkende Wesen nicht viel mehr als ihresgleichen.
Goethe

Kunst ist Zusammenarbeit zwischen Gott und dem Künstler, und je weniger der Künstler dabei tut, desto besser.
André Gide

Religion ist ein Prisma, von dessen sieben Farben jeder seine Lieblingsfarbe wählen mag; alle aber rühren nur von einem Sonnenstrahl.
Demokrit, zit. v. K. J. Weber

Er trat aus der Kirche aus und wurde Christ.
Hugo Ernst Käufer

Falls Du in die Kirche gehen kannst ohne die Angst, daß Dir gedroht wird, dass man Dich verhaftet oder Dich umbringt, bist Du glücklicher als 3 Milliarden Menschen der Welt.
Zit. Niwi

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Gebet eines alten Menschen

Herr, erhalte mich liebenswert!
Herr, Du weißt es besser als ich, daß ich von Tag zu Tag älter und eines Tages alt sein werde.
Bewahre mich vor der Einbildung, bei jeder Gelegenheit und zu jedem Thema etwas sagen zu müssen. Erlöse mich von der großen Leidenschaft, die Angelegenheiten anderer ordnen zu wollen. Lehre mich, nachdenklich aber nicht grüblerisch, hilfreich aber nicht diktatorisch zu sein.
... Lehre mich schweigen über die Krankheiten und Beschwerden. Sie nehmen zu, und die Lust, sie zu beschreiben wächst von Jahr zu Jahr. Ich wage nicht, die Gabe zu erflehen, mir Krankengeschichten anderer mit Freude anzuhören, aber lehre mich, sie geduldig zu ertragen.
Ich wage auch nicht, um ein besseres Gedächtnis zu bitten; nur um etwas mehr Bescheidenheit und etwas weniger Bestimmtheit, wenn mein Gedächtnis nicht mit dem anderer Menschen übereinstimmt. Lehre mich die wunderbare Weisheit, daß ich mich irren kann!
Erhalte mich so liebenswert wie möglich. Ich weiß, daß ich nicht unbedingt ein Heiliger bin, aber ein alter Griesgram ist das Krönungswerk des Teufels. Lehre mich, an anderen Menschen unerwartete Talente zu entdecken und verleihe mir, Herr, die schöne Gabe, sie auch zu erwähnen.

(Mehrfach im Internet zitiert mit derselben Quellenangabe: "Schritte" 1/2 (1999) S. 3 "Möchten Sie gern alt werden?" (Birgit Winterhoff))

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Der Schatten

Interview mit Noah


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Wenn ...
- man nicht so viel Arbeit hätte,
- man erst mal Rentner wäre,
- man besser auf den Beinen wäre,
- man nicht so schwerhörig wäre,
- einen jemand abholen würde,
- man nicht ausschlafen müßte,
- die Kirchzeit günstiger wäre,
- die Kirche nicht so kühl wäre,
- die Bänke nicht so hart wären,
- es weniger liturgisch zuginge,
- die Lieder moderner wären,
- die Texte verständlicher wären,
- die Predigt nicht so lang wäre,
- der Pfarrer deutlicher spräche,
- die Kirchgänger keine Heuchler
- und im Leben überzeugender wären,
dann ... fänden sich gewiß noch andere Gründe,
warum man nicht in die Kirche geht. [1]


Es stand an der Kathedrale: "Der Domprobst heißt alle Touristen herzlich willkommen. Er möchte aber darauf hinweisen, daß in der Kirche keine Gelegenheit zum Schwimmen gegeben ist. Daher ist es völlig unnötig, die Kathedrale in Strandkleidung zu betreten."

Der Priester ist verunsichert, denn ...
- predigt er länger als zehn Minuten, gilt er als Kirchenleerer;
- predigt er kürzer, dann hat er sich schlecht vorbereitet;
- spricht er bei der Predigt laut, dann schreit er;
- spricht er normal, dann versteht man ihn nicht;
- besitzt er ein Auto, dann ist er zu weltlich gesinnt;
- besitzt er kein Auto, dann geht er nicht mit der Zeit;
- wenn er Hausbesuche macht, ist er nie zuhause;
- wenn er immer zuhause ist, macht er keine Hausbesuche;
- wenn er um Spenden bittet, ist er auf Geld aus;
- wenn er es nicht tut, hält er sich dafür zu vornehm;
- wenn er sich im Beichtstuhl Zeit nimmt, macht er es zu lang;
- wenn er es kurz macht, fertigt er die Leute ab;
- beginnt er die Messe pünktlich, dann geht seine Uhr vor;
- beginnt er etwas später, dann hält er die Gemeinde auf;
- renoviert er die Kirche, dann wirft er das Geld hinaus;
- tut er das nicht, dann läßt er alles verkommen;
- ist er jung, dann hat er keine Erfahrung;
- ist er alt, dann soll er sich bald pensionieren lassen;
- solange er lebt, hat er immer Leute, die alles besser wissen;
- wenn er stirbt, ist keiner da, der ihn ersetzt! [2]

([1] und [2] aus
http://userpage.fu-berlin.de/~kusnik/rosenkranz/gemeinde/gebetsecke/bilder.htm .)

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Eduard Mörike1: Pastoral-Erfahrung

Meine guten Bauern freuen mich sehr;
Eine "scharfe Predigt" ist ihr Begehr.
Und wenn man mir es nicht verdenkt,
Sag ich, wie das zusammenhängt.
Sonnabend, wohl nach elfe spat,
Im Garten stehlen sie mir den Salat;
In der Morgenkirch mit guter Ruh
Erwarten sie den Essig dazu;
Der Predigt Schluß fein linde sei:
Sie wollen gern auch Öl dabei.
1 der große schwäbische Dichter war evangelischer Pfarrer.

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Auf einem Dorf in der ehemaligen "DDR" zur Zeit der SED-Herrschaft: Ein Pfarrer wird zum Sterbebett eines Mannes gebeten, der ihm als tiefgläubiges Gemeindemitglied bekannt ist. Als er gerade in dessen Haus eintreten will, kommt der Dorf-Parteisekretär heraus. Hämisch grinsend sagt der: "Wegen Paul brauchst du dich nicht zu bemühen, der ist eben in die Partei eingetreten." Der Pfarrer ist zuerst sprachlos, dann stürzt er in Pauls Sterbezimmer. "Paul, wie konntest du das tun? Wenige Minuten, bevor du vor des HErren Thron trittst, verlässt Du unsere Herde!?" Auf dem Gesicht des Sterbenden erscheint ein hintergründiges Lächeln: "Ach, wissen Sie, Herr Pfarrer, wenn schon einer sterben muss, dann soll es wenigstens jemand von denen sein!"

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Und über mein Lieblingsfach schrieb der heilige Augustinus:

Der gute Christ soll sich hüten vor den Mathematikern und all denen, die leere Voraussagen zu machen pflegen, schon gar dann, wenn diese Vorhersagen zutreffen. Es besteht nämlich die Gefahr, daß die Mathematiker mit dem Teufel im Bunde den Geist trüben und in die Bande der Hölle verstricken.

"Mathematiker" bedeutet hier Astrologen. Heutige Mathematiker wurden damals Geometer genannt. "Die Kunst der Geometrie zu lernen und öffentlich zu betreiben ist von Wert, aber die verdammenswerte mathematische Kunst ist verboten." - aus Römischem Recht

(Mit diesem Hinweis gefunden im Adventskalender 2003, 22. Dez., des Matheplaneten im Internet, den ich oft und gern besuche.)

Amüsant: Gott und die Physiker
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