Fortsetzung: Über den Heiligen Geist

Wie bei Pfingsten sind auch die Kenntnisse über das Wesen und Wirken des Heiligen Geistes in der breiten Öffentlichkeit gering. Für viele, hörte ich einmal in einer Predigt, sei er so etwas wie eine Mischung aus Mattglasscheibe und Nebelwand. Wer Konkretes über ihn wissen möchte, findet im Folgenden einige Hinweise mit weiterführenden Links.

In vielen Kirchen, aber nicht allen, wird während der Gottesdienste gemeinsam das apostolische Glaubensbekenntnis1 gesprochen. In ihm begegnet einem der Heilige Geist gleich zweimal.

In der der Bibel fehlt meistens das Attribut "Heilig". Fast immer ist dort vom Geist Gottes die Rede, oft auch einfach nur vom Geist. Ganz am Anfang, bei der Schöpfung, lesen wir: "Und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser." (1.Mose1,2)

Jesus wurde von der Jungfrau Maria durch den Heiligen Geist "empfangen", und dieser war auch bei Jesu Taufe am Jordan zugegen. In Gestalt einer Taube kam er vom Himmel herab. (Matthäus3,16) Deshalb sieht man sie des öfteren als Symbol für den Heiligen Geist in und an Kirchen, wie zum Beispiel in der St. Johann-Kirche, Saarbrücken, mit dem Gottesnamen JHWH darüber:



sowie hier und hier (unteres Bild), dazu auf Plakaten, Flyern, Grußkarten und im Internet2.

In Seiner "Abschiedsrede", wiedergegeben im Johannes-Evangelium, Kap.14,V.16ff, sagte Jesus zu den Jüngern, Er werde für sie von Gott den "Geist der Wahrheit" als "Tröster" erbitten (manche übersetzen: "Beistand"), der immer bei ihnen bleiben soll.

Im Brief an die Galater, Kap.5,V.22-23, schrieb der Apostel Paulus: "Dagegen bringt der Geist Gottes in unserem Leben nur Gutes hervor: Liebe und Freude, Frieden und Geduld, Freundlichkeit, Güte und Treue, Besonnenheit und Selbstbeherrschung."

Nicht wörtlich in der Bibel enthalten, aber aus ihr erschließbar, ist die als "Dreifaltigkeit" bezeichnete, unzertrennliche Einheit "Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist".

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1 Es ist eines von mehreren, die im Laufe der Zeit entstanden.
2 Außer im Neuen Testament hat die Taube auch im Alten eine gewisse Bedeutung: als die Sintflut zu Ende ging, kehrte sie, von Noah ausgesandt, mit einem frischen Ölbaumzweig zur Arche zurück. Er signalisierte, dass die Wassermassen zu sinken begannen und trockenes Land wieder zum Vorschein kam. Gott hatte mit den Menschen Frieden geschlossen, und so ist die Taube auch zum Symbol des Friedens geworden. – Von Picasso stammt die berühmte "Friedenstaube". Sie trägt den biblischen Ölzweig im Schnabel.

Anmerkungen
Picassos Taube, bzw. eine Abwandlung davon ohne den Zweig, ist sozusagen das Wappentier der "Friedensbewegung", über deren Ziele, Unterstützer und Wirksamkeit man geteilter Meinung sein kann. – Frieden hat auch etwas mit Versöhnung zu tun. Siehe dazu zwei Beispiele aus der Politik: ein 2014 noch recht aktuelles und ein bereits historisch gewordenes, das große Auswirkungen auf den Frieden in Europa hatte, hier und hier.
Missbraucht wurde das Taubensymbol des Heiligen Geistes für etwas Abscheuliches, s. hier.

Impuls: mehr über den Heiligen Geist

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