Johannes R. Becher
"Zum Tode J.W. Stalins
Danksagung (Ausschnitt)
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Es wird ganz Deutschland einstmals Stalin danken.
In jeder Stadt steht Stalins Monument.
Dort wird er sein, wo sich die Reben ranken,
Und dort in Kiel erkennt ihn ein Student.
Dort wird er sein, wo sich von ihm die Fluten
Des Rheins erzählen und der Kölner Dom.
Dort wird er sein in allem Schönen, Guten,
Auf jedem Berg, an jedem deutschen Strom,
Dort wirst du, Stalin, stehn, in voller Blüte
Der Apfelbäume an dem Bodensee,
Und durch den Schwarzwald wandert seine Güte,
Und winkt zu sich heran ein scheues Reh.
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Wenn sich vor Freude rot die Wangen färben,
Dankt man dir, Stalin, und sagt nichts als: »Du!«
Ein Armer flüstert »Stalin« noch im Sterben
Und Stalins Hand drückt ihm die Augen zu.
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In Stalins Namen wird sich Deutschland einen.
Er ist es, der den Frieden uns erhält.
So bleibt er unser und wir sind die Seinen,
Und Stalin, Stalin heißt das Glück der Welt.
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Das ganze Gedicht findet man zusammen mit weiteren der gleichen Tendenz im Internet hier.
Anmerkung:
Ähnlich wie Becher, der Stalin pries und unsinnig überhöhte, schrieb in der Zeit des Nationalsozialismus Agnes Miegel Gedichte über Hitler, den damals so genannten "Führer",
vgl. hier, S. 3-5 und 18-20. Als Jugendliche von Propaganda verführt und verdorben, trennte sie sich auch Jahrzehnte später nicht von ihren falschen Idealen.
Über Becher und sein persönlich wie politisch sehr wechselvolles Leben, s. hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_R._Becher und, wer's ausführlicher haben möchte,
bei ZEIT ONLINE.
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