Pascal-Programme für Pi von Hans-Jürgen Caspar
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sind ein Schreibfehler - lat. p statt griech. pi - und falsche Einrückungen bei den Formeln möglich.)
Mit
Pi oder π bezeichnet man das Verhältnis Kreisumfang
zu Kreisdurchmesser: π =
U/d, gleichbedeutend mit U = πd = 2πr, r = Kreisradius. Der genaue Wert von π ist nicht bekannt, doch bewies bereits
vor über 2000 Jahren der griechische Mathematiker und Physiker ARCHIMEDES
(287-212 v. Chr.), daß π
zwischen 310/71 und 310/70 liegt. Für die obere dieser beiden Grenzen, 31/7,
schreibt man oft auch 22/7 ; ein guter, für viele Anwendungsszwecke
ausreichender, dezimal geschriebener Näherungswert ist 3,14. Wie die folgenden
Programme zeigen, beginnt π mit
3,141592...; mit diesen sechs Nachkommastellen läßt sich der Umfang eines
Kreises von 1 km Durchmesser auf einen Millimeter genau berechnen.
π kommt nicht nur bei der Kreisberechnung
(sowohl Umfang wie Flächeninhalt) vor, sondern auch bei zylindrischen und
kegelförmigen Gefäßen, deren Volumen man wissen möchte, sowie bei der Kugel.
Auch auf vielen anderen mathematischen Gebieten, in der Physik und Technik
spielt π eine große Rolle. Sogar in den
Abmessungen der ägyptischen Pyramiden soll es nach gewissen Theorien
enthalten sein, und selbst die Poeten haben sich der Kreiszahl, wie π auch genannt wird, angenommen. Sie
schrieben in verschiedenen Sprachen eine große Anzahl von Versen, zum Teil
langen Gedichten, die das Auswendiglernen von π-Dezimalen
erleichtern sollten; einige werden in [1] wiedergegeben. Eine weitere, vermutlich
unbekannte, vom Verfasser dieser Zeilen durch Zufall entdeckte Kuriosität sei
noch erwähnt:
Schreibt man für eine einfache Verschlüsselung unter die Buchstaben des Alphabets die Zahlen 1 bis 26 um vier Stellen versetzt: ARCHIMEDES
ging bei seinen Forschungen zur Kreiszahl von regelmäßigen Vielecken aus, die
einem Kreis einbeschrieben bzw. umschrieben sind. Je höher die Eckenzahl dieser
Vielecke ist, umso mehr nähern sie sich von innen und außen dem Kreis an.
Archimedes begann beim regelmäßigen Sechseck, verdoppelte es anschließend zum
Zwölfeck, dann zum 24-, 48-, 96-Eck usw. Jedesmal ist hierbei die Vieleckseite
neu zu berechnen, und wenn der bei n Ecken erhaltene Wert sn mit n
multipliziert wird, entsteht der zugehörige Vielecksumfang Un, der
sich vom Kreisumfang U = 2πr
immer weniger unterscheidet. Hört man schließlich bei einer bestimmten
Eckenzahl k auf und dividiert Uk durch 2r, hat man einen
Näherungswert πk für π. Aus geometrischen Überlegungen folgt
dabei noch, daß sich die Seitenlänge s2n des Vielecks mit der
Eckenzahl 2n aus derjenigen mit der Eckenzahl n nach der Formel
s2n = sqrt[(2r-sqrt(4r²- sn²))r] (1) berechnen
läßt. Dies wird in mehreren Schulbüchern, z.B. [2], die sich mit der
näherungsweisen Berechnung von π
beschäftigen, begründet und beim Programmieren angewendet. Bei
dem folgenden TurboPascal-Programm, welches der Einfachheit halber nur die
einbeschriebenen Vielecke berücksichtigt (und die umschriebenen außeracht läßt)
wird r=1 vorausgesetzt. Da wir vom Sechseck ausgehen, ist zu Anfang s=r=1. m
zählt die einzelnen Näherungsschritte, n ist die Eckenzahl und p=3 der
Anfangs-Näherungswert für π, der
sich beim Sechseck ergibt. Program piarchim; {Vieleckmethode nach
Archimedes} uses dos,crt; var m,n,s,u,p:real;
ch:char; Begin clrscr; writeln('Drücke fortlaufend die
Leertaste!');writeln; s:=1;m:=1;n:=6;p:=3; repeat
writeln(m:3:0,' ',n:8:0,'
',p:3:10); m:=m+1;n:=2*n; s:=sqrt(2-sqrt(4-s*s)); {*}
u:=n*s;p:=u/2;
repeat ch:=readkey until ch=' '; until m=21; End. Läßt
man das Programm ablaufen, ist das Ergebnis enttäuschend: die Näherungswerte
werden erst besser und dann wieder schlechter. Dies liegt an der begrenzten
Rechnergenauigkeit und an dem verwendeten Ausdruck (1), der für diesen Zweck
ungünstig ist. Erweitert man ihn mit sqrt[(2r+sqrt(4r²-sn²))r], ergibt
sich eine andere Form, die diesen Nachteil nicht hat. Wird demgemäß die mit {*}
gekennzeichnete Programmzeile durch die Zeile s:=s/sqrt(2+sqrt(4-s*s));
ersetzt, funktioniert das Programm einwandfrei und liefert zwanzig immer besser werdende Näherungswerte für π.
ARCHIMEDES
lebte in Syrakus (Sizilien), und es dauerte über anderthalb Jahrtausende, bis
seine Methode nach Mitteleuropa gelangte. Dies geschah zum Teil mit Hilfe der
Araber, die damals in vielen Bereichen von Kultur und Wissenschaft führend
waren. Der holländische Mathematiker LUDOLF VAN CEULEN (1540-1610) rechnete
nach ARCHIMEDES bis zum einbeschriebenen 262-Eck(!) und gewann damit im Laufe
mehrerer Monate 32 Nachkommastellen von π, die
ihn berühmt machten. Bis ins 19. Jahrhundert bezeichnete man π auch als Ludolphsche Zahl.
Anzumerken ist hierbei, daß es für praktische Zwecke völlig unsinnig ist, p auf 32 Stellen zu kennen, siehe das obige
Beispiel mit nur sechs Dezimalen. Die Kreiszahl wurde mit LUDOLF VAN CEULEN zu
einem eigenständigen, mathematischen Untersuchungsobjekt, und die Jagd nach
immer mehr Stellen, die bis heute nicht aufgehört hat, begann mit ihm. xxxxxxx*
Ab dem 16. Jahrundert löste man sich von den
ursprünglichen geometrischen Vorstellungen. Dabei stand den Mathematikern
eine große Palette von Möglichkeiten zur angenäherten Berechnung von p
zur
Verfügung, die im Laufe der Zeit immer mehr erweitert wurde: unendliche Reihen,
Kettenbrüche, Kettenwurzeln und Produkte. Manches wurde auch fern von Europa,
vor allem in China und Indien, erdacht. Vieles davon wird in dem Buch [3]
ausführlich beschrieben bzw. zitiert; es gibt die Entwicklung der π-Forschung bis zum Ende des 20.
Jahrhunderts wieder. Zahlreiche Formeln für π
enthält auch das Internet-Dokument [4] (PDF-Datei, 60 Seiten in französischer
Sprache). Hier möchte ich mich
nur der erstgenannten Möglichkeit zuwenden: bestimmten unendlichen
Reihen. Schon den damaligen Forschern war aufgefallen, daß die Nachkommastellen
von π keinerlei Regelmäßigkeit aufweisen und
sich insbesondere nicht periodisch wiederholen, wie dies bei Brüchen der Fall
ist. Der Verdacht lag nahe, daß es sich bei π um
eine irrationale Zahl handelt wie Wurzel aus 2 oder lg 5. (Dies wurde von J. H.
LAMBERT 1761 bewiesen.) So erregte es großes Aufsehen, als sich herausstellte,
daß es doch eine einfache, leicht zu beschreibende Gesetzmäßigkeit für π gibt, wenn auch nicht bei der Darstellung
im Dezimalsystem. Sie kommt in der LEIBNIZschen Reihe zum Ausdruck: π/4 = 1 – 1/3 + 1/5 – 1/7 + 1/9 - + ...
, (2) die
im englischen Sprachraum oft auch als GREGORY-Reihe bezeichnet wird. Die
Leibnizreihe ist der Sonderfall x=1 der Reihe für die Arkustangensfunktion: arctan
x = x – x^3/3 + x^5/5 – x^7/7 + - ... (3) (Zur
Erinnerung: arctan x = y ist gleichbedeutend mit tan y = x. Weil tan π/4 = 1 ist, ist arctan 1 = π/4. Mehr dazu) Faßt
man je zwei aufeinanderfolgende Glieder der Leibnizreihe zu einem zusammen,
entsteht aus (2) die Reihe π/8 = 1/(1·3) +
1/(5·7) + 1/(9·11) + .... ;
(4) sie
entspricht der Reihe des Inders NILAKANTHA SOMAYAJI (geb. 1444):
1 1 1 π/8
= ------ + ------ + ------- + ... , (4a)
2² - 1
6² - 1 10² - 1 der lange vor Leibniz (1646-1716) und Gregory (1638-1675) lebte und hundert Jahre alt wurde. (Die
Reihe (4a) wird übrigens in der Formelsammlung von [3] falsch zitiert: dort
steht sie mit alternierenden Vorzeichen.) Sowohl
die Leibnizreihe (2) wie die aus ihr durch Umformung gewonnenen Reihen (4) bzw.
(4a) sind, so schön sie aussehen, für die praktische Berechnung von π leider gänzlich ungeeignet. Dies erkennt
man z. B. an (2): Das 1000. Glied dieser Reihe ist ungefähr gleich 0,0005; d.
h., um nur vier sichere Nachkommastellen von π zu
erhalten, muß man mindestens 10000 Glieder der Leibnizreihe berücksichtigen! Die
Leibnizreihe liefert deshalb so schlechte Ergebnisse, weil die
Arkustangensreihe (3) für x=1 nur noch äußerst langsam konvergiert. (Daß sie es
überhaupt tut und nicht divergiert, ist nicht selbstverständlich und in der
Hochschulmathematik Gegenstand eines eigenen Beweises.) Wählt
man das Argument x in (3), absolut gesehen, kleiner als 1, konvergiert die
Reihe schneller, und dies kann man auf andere Weise für die angenäherte
Berechnung von π
ausnutzen. Es gilt nämlich nicht nur π/4 =
arctan 1, sondern nach dem Schweizer Mathematiker EULER (1707-1783) auch: π/4 = arctan1/2 + arctan1/3. Hiermit
läßt sich die Kreiszahl auf eine vorgegebene Anzahl von Stellen sehr viel
leichter berechnen als mit der Leibnizreihe. Mit der von EULER ebenfalls
gefundenen Formel π/4 = 5·arctan1/7 + 2·arctan3/79 , in
der die Argumente der Arkustangensterme noch kleiner sind als in der
vorhergehenden, erhielt er nach [3] zwanzig Stellen von π in weniger als einer Stunde – ein
gewaltiger Fortschritt gegenüber dem, was oben über Ludolf van Ceulen berichtet
wurde! Bei
den π-Berechnern war bis zur Erfindung des
Computers und noch eine Weile danach die Formel von MACHIN (1680-1751): π/4
= 4·arctan1/5 – arctan1/239 (5) eine
der beliebtesten. Bei ihr ist das Argument des zweiten Arkustangensterms
besonders klein. Sie spielt auch bei einem der folgenden Programme eine Rolle.
Im übrigen bestehen die meisten anderen, auf Arkustangensbasis zur angenäherten
Berechnung von π
geeigneten Formeln aus drei oder mehr Termen. Im
Jahre 1995 wandten sich die beiden Amerikaner STANLEY RABINOWITZ und STANLEY
WAGON wieder der ursprünglichen Leibnizreihe zu, die sie mit Hilfe der sog.
Euler-Transformation wie folgt umformten [3a],[5],[6]: 1
2 3 π
= 2 + -(2 + -(2 + -(2 + ...))) . (6) 3
5 7 Wie
diese Umformung im einzelnen vor sich ging, soll hier nicht erklärt werden und
ist für das Weitere auch nicht erforderlich. Die geschachtelte
Klammerschreibweise in (6) bewirkt, daß nicht mehr nur addiert, sondern auch
multipliziert wird. Dadurch erhöht sich die Konvergenzgeschwindigkeit
beträchtlich, so daß es bei geeigneter Programmierung nicht schwerfällt, 1000
Stellen von π und
mehr in kurzer Zeit zu berechnen.
Nun
aber gibt es außer der Arkustangensreihe noch eine andere Reihe, die ebenfalls
zur π-Berechnung herangezogen werden kann: die Arkussinusreihe: 1 x^3 1·3 x^5 1·3·5 x^7 arcsin x = x +
---·--- + ---·--- + -----·--- + .... 2 3 2·4 5
2·4·6 7 Setzt
man in ihr x=1/2, so ergibt sich wegen sin π/6=1/2 nach leichter Umformung: 1 3·3 3·3·5 3·3·5·7 π
= 3 + - + ------ + --------- + ----------- + ... . (7) 8
4·32·5 4·6·128·7 4·6·8·512·9 Dies
läßt sich, ohne Benutzung der Euler-Transformation, durch fortgesetztes,
einfaches Ausklammern, auf die Form 1·1 3·3 5·5 π = 3
+ -----(3 + -----(3 + -----(3 + ...))) (8) 8·1·3 8·2·5 8·3·7 bringen.
Sie ähnelt der Darstellung (6) von RABINOWITZ und WAGON, weist aber zwei
Besonderheiten auf: Zum einen ist Gl.(8) allem Anschein nach neu; in den
ausgedehnten Formelsammlungen von [3] und [4] wird sie nicht erwähnt. Zum
andern – und das ist für das weitere Vorgehen von größerer Bedeutung –
konvergiert (8) doppelt so schnell wie (6) 1). Auf (8) beruht das nächste Programm: Program
pitau; {1000 Stellen von Pi} uses crt,dos;const n=1000; Var
i,j,k:integer;c,d,q,u,x:word;
a :array[1..n+1] of word; procedure divi(y:word); begin c:=0;for j:=1 to n+1 do begin x:=a[j]+c;q:=x div y;a[j]:=q; d:=x-y*q;c:=10*d;end; end; procedure mult(y:word); begin for j:=1 to n+1 do a[j]:=y*a[j]; for j:=n+1 downto 2 do begin u:=a[j] div 10;a[j-1]:=a[j-1]+u; a[j]:=a[j] mod 10;end; end; Begin clrscr;k:=trunc(n*ln(10)/ln(4)); for i:=k downto 1 do begin divi(8); divi(i);mult(2*i-1);divi(2*i+1); mult(2*i-1);a[1]:=a[1]+3;end;write(' '); for i:=1 to n+1 do begin write(a[i]); if
i=1 then write('.');if (i mod 6=0) then write(' ');if wherex=80 then write(' '); end;write('... (1000 Stellen)');repeat until keypressed; End. Es
liefert bei 500 MHz Taktfrequenz 1000 Stellen von π in einer Sekunde. Das Programm ist
insofern besonders einfach, als es nur zwei Prozeduren enthält, in denen das
schriftliche Dividieren und Multiplizieren nachgeahmt wird. Eine besondere
Additionsprozedur ist nicht erforderlich: es genügt, bei jedem Schritt den
Inhalt der ersten Speicherplatz-Zelle des verwendeten Arrays um 3 zu erhöhen. Für
einen möglichst schnellen Ablauf wurden hauptsächlich Word-Variable verwendet.
Dies hat zur Folge, daß sich das Programm nur auf knapp 2000 Stellen erweitern
läßt.
Die
verschachtelte Klammerschreibweise wie in (6) und (8) wirkt sich auch günstig
bei der Arkustangensreihe aus, wenn
π
mit deren Hilfe berechnet werden soll. Hier gilt, was anscheinend auch nirgends
erwähnt wird: 1 1 3 5 arctan(1/m) =
-(1 - -----(1 - -----(1 - -----(1 - ...)))), m>1. (9) m 3·m·m 5·m·m 7·m·m Wird
(9) auf die Formel (5) von MACHIN angewendet, kann man wie folgt programmieren:
Program pimachin;{1000 Stellen, mit der
Formel von Machin berechnet} uses crt,dos;{ pi/4 = 4 arctan(1/5) -
arctan(1/239) } const n=1005;{5 Sicherheitsstellen} var i,j,k,m,nr,di:integer;
c,d,q,u,x:word;
a:array[1..2,1..n+1] of word;
ta,te:real;h,mi,se,hs:word; procedure divi(y:word); begin
c:=0;for j:=1 to n+1 do
begin x:=a[nr,j]+c;q:=x div y;a[nr,j]:=q; d:=x-y*q;c:=10*d;end; end; procedure mult(y:word); begin
for j:=1 to n+1 do a[nr,j]:=y*a[nr,j];
for j:=n+1 downto 2 do
begin u:=a[nr,j] div 10;a[nr,j-1]:=a[nr,j-1]+u;
a[nr,j]:=a[nr,j] mod 10;end; end; procedure atn; begin
a[nr,1]:=1;k:=trunc(n*ln(10)/ln(m)/2);
for i:=k downto 1 do begin
divi(2*i+1);mult(2*i-1);divi(m);divi(m); for j:=2 to n-1 do a[nr,j]:=9-a[nr,j];
a[nr,n]:=10-a[nr,n]; end;
divi(m); end;
Begin gettime(h,mi,se,hs);ta:=3600*h+60*mi+se+hs/100; clrscr;writeln;
nr:=1;m:=5;atn;mult(4);
nr:=2;m:=239;atn; for i:=n downto 2 do begin
di:=a[1,i]-a[2,i]; if di<0 then
begin
di:=di+10;a[1,i-1]:=a[1,i-1]-1;end; a[1,i]:=di; end;
nr:=1;mult(4);
writeln(' ¶=3.');write(' '); gettime(h,mi,se,hs);te:=3600*h+60*mi+se+hs/100; for i:=2 to n-4 do
begin
write(a[1,i]);
if ((i-1) mod 10=0) then write(' ');
if ((i-1) mod 50=0) then begin write('(',i-1,')');
writeln;write(' ');end; end; write('Rechenzeit ',te-ta:3:2,' s'); repeat until keypressed; End. Das
Programm ist nur wenig komplizierter als das erste, aber doppelt so schnell.
Mit ihm erhält man bei derselben Taktfrequenz wie oben (die auch im folgenden
weiter vorausgesetzt wird), 1000 Stellen in einer halben Sekunde. Es läßt sich
bis auf 4600 Stellen erweitern. Bereits
1994 veröffentlichte DAVID ADAMSON [7] ein Programm für 2150 Stellen, in dem er
die Machin-Formel in folgender Form anwandte: π = 3.2 + 1/25(-3.2/3 + 1/25(3.2/5 +
1/25(-3.2/7 + ...).).) - 1/239(4 +1/239^2(-4/3 +1/239^2(4/5
+1/239^2(-4/7 +...).).). Sie
ähnelt unserer geschachtelten Klammerschreibweise (9), ist aber aus leicht
erkennbaren Gründen für das Programmieren weniger vorteilhaft als diese. Bei
gleicher Schnelligkeit ist das Programm von Adamson recht lang und
unübersichtlich. 10000
Stellen in einer Minute erhält man mit einer Formel von GAUSS (1777-1855): π=48*arctan(1/38)+80*arctan(1/57)+28*arctan(1/239)+96*arctan(1/268) und
dem Programm Program pigauss;{10000 Stellen von pi mit der
Gauss-Formel} uses
crt,dos;{pi=48*atn(1/38)+80*atn(1/57)+28*atn(1/239)+96*atn(1/268)} const n=10005;{5 Sicherheitsstellen} var i,j,k,m,nr,di:integer;
c,d,q,u,x:word;
a:array[1..2,1..n] of word;
ch:char; procedure divi(y:word); begin
c:=0;for j:=1 to n+1 do
begin x:=a[nr,j]+c;q:=x div y;a[nr,j]:=q; d:=x-y*q;c:=10*d;end; end; procedure mult(y:word); begin
for j:=1 to n+1 do a[nr,j]:=y*a[nr,j];
for j:=n+1 downto 2 do
begin u:=a[nr,j] div 10;a[nr,j-1]:=a[nr,j-1]+u;
a[nr,j]:=a[nr,j] mod 10;end; end; procedure atn; begin
a[nr,1]:=1;k:=trunc(n*ln(10)/ln(m)/2);
for i:=k downto 1 do begin
divi(2*i+1);mult(2*i-1);divi(m);divi(m); for j:=2 to n-1 do a[nr,j]:=9-a[nr,j];
a[nr,n]:=10-a[nr,n];
end;
divi(m); end; procedure addi; begin
for i:=n downto 2 do begin
a[1,i]:=a[1,i]+a[2,i];u:=a[1,i]div 10;
a[1,i-1]:=a[1,i-1]+u; end;
for i:=1 to n do a[1,i]:=a[1,i] mod 10;
end;
procedure warten;
begin
writeln;writeln; write(i-1,' Stellen. '); if (i<n-4) then write('Weiter mit der
Leertaste.') else write('Zurueck zum Programm mit der
Leertaste.'); repeat ch:=readkey until ch=' ';
clrscr;writeln;
end; Begin clrscr;writeln('Berechnet werden 10000
Stellen von Pi.'); writeln('Bitte (bei 500 MHz Taktfrequenz)
eine Minute warten!'); nr:=1;m:=38;atn;mult(12);nr:=2;m:=57;atn;mult(20);addi;
m:=239;atn;mult(7);addi;m:=268;atn;mult(24);addi;
nr:=1;mult(4);clrscr;writeln('3.');
for i:=2 to n-4 do
begin
write(a[1,i]);if i=1 then write('.');
if (i-1) mod 4=0 then write(' ');
if (i-1) mod 1000=0 then warten; end; End. Angezeigt
werden sie zu je 1000 beim Drücken der Leertaste. Ihre Richtigkeit überprüfen
kann man bis zu 5000 mit [3], darüber hinaus mit [8].
-------------------------- Literatur [1]
Peter Mäder: Mathematik hat Geschichte, Metzler Schulbuch, 1992 [2]
Kilian Keidel, Hans Joachim Müller: Informatik Pascal, Bayerischer Schulbuch-Verlag, 1988 [3]
Jörg Arndt, Christoph Haenel: Pi, Springer Verlag, 2. Auflage, 2000 [3a]
" " " "
" S. 78 [4] Gérard Sookahet: Formules et Algorithmes pour évaluer
Pi,
http://o.viennet.free.fr/themedetude/09_nombre_pi/pi.pdf (höflich, wie die Franzosen sind, beginnt der Autor mit "Bonjour Noble Lecteur" )
[5] Rabinowitz S. and Wagon S., A spigot algorithm for π, American Mathematical Monthly 102(1995), p. 195-203 [6]
Internet-Dokument http://www.jjj.de/hfloat/spigot.txt [7] David Adamson: Getting Big Pi dhttp://www.piclist.com/techref/language/delphi/swag/MATH0081.html.
[8]
Liste mit 500 000 Dezimalen: https://d-nb.info/1197206078/34 [9]
Werner Scholz: Die Geschichte der Approximation der Zahl Pi, http://www.cwscholz.net/projects/fba/
Zur Ansicht: 1000 Stellen,
mit pitau.pas berechnet Seite
erstellt am 9.10.2001 Nachtrag
Jan. 2002: In
[9] wird eine Formel von G. F. FREEMAN aus dem Jahre 1958 zitiert mit drei
Arkustangenstermen, in der nur subtrahiert wird:
π=32arctan(1/10)–16arctan(1/515)-4arctan(1/239). Ein danach erzeugtes Pascal-Programm
ist ebenso schnell wie das für die Formel von Machin, liefert aber 2000 richtige Stellen mehr als
dieses. Nachtrag Juni 2008:
Ein C-Programm für1000 Stellen von Pi in 70 ms unter Verwendung von (8) und der Grundidee des Programms pitau.pas gibt lagalopex am 22.8.06 (03:56) hier wieder (scrollen bis "Spoiler: 1000 Nachkommastellen von Pi in 70 ms", auf "Show" klicken, dann unten links auf "Quelle": es erscheint dieser Artikel).
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23 24 25 26 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22,
dann ergibt sich für das verschlüsslte Wort "geheim" 314159 – der Anfang von π.
1) In (6) gehen die Faktoren k/(2k+1) vor den Klammern, k=1,2,3,..., für k→∞ gegen ½.
Dies hat zur Folge, wie in [6] angemerkt wird, dass k=n/lg2 Faktoren berechnet werden müssen, um n Nachkommastellen von p zu erhalten.
In (8) gehen die Faktoren (2k-1)2/(8k(2k+1)) für k→∞ gegen ¼. Entsprechend sind von ihnen nur n/lg4 nötig, d. h. halb so viele wie bei (6). (Gemeint sind die ganzzahligen Anteile von n/lg2 und n/lg4, in den Programmen mit "trunc" bezeichnet.)
Ergänzung: mit dem Taschenrechner erhält man in zwölf Schritten mit (6) π≈3,141479649, d.h. drei richtige Nachkommastellen, und mit (8) π≈3,141592653; das sind acht. (Wie man dabei am besten vorgeht - vom Ende aus rückwärts -, wird hier erklärt.)