Über die Herkunft der Zahlen

Auf der Internetseie "Die ersten 50 Millionen Primzahlen" von Don Zagier, einem der führenden Mathematiker unserer Zeit, las ich dies:

"Beim Anblick der Primzahlen hat man das Gefühl, vor einem der unergründlichen Geheimnisse der Schöpfung zu stehen."

Über das drittletzte Wort freute ich mich und wollte gerne wissen, ob der Verfasser, ähnlich wie ich, gläubig ist. Trotz intensiver Suche im Internet konnte ich nichts darüber finden.

Deshalb suchte ich weiter unter den Stichworten Primzahlen (auch einfach nur: Zahlen) und Schöpfung und fand darüber etwas von Richard Dedekind, der von 1831 bis 1916 lebte und ebenfalls ein herausragender Mathematiker war. In seinem Werk "Was sind und was sollen die Zahlen?" schrieb er:

"Die Zahlen sind freie Schöpfungen des menschlichen Geistes,...."

Über das Zustandekommen der Zahlen gibt es demnach zwei verschiedene Auffassungen.

Bei der einen wird gedacht und geglaubt, dass sie von Gott kommen, denn wenn jemand "Schöpfung" ohne irgendwelche Zusätze sagt oder schreibt, meint er damit in der Regel das Wirken Gottes bei der Entstehung von Allem. Bei der anderen werden die Zahlen für etwas von Menschen Geschaffenes gehalten.

Beide Auffassungen spiegeln sich in gewisser Weise in diesem Satz wider:

"Die ganzen Zahlen hat der liebe Gott gemacht, alles andere ist Menschenwerk."

Er stammt von Leopold Kronecker, auch einem bekannten Mathematiker der damaligen Zeit, und wird bis heute immer wieder zitiert – im Internet weit über tausendmal.

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