Gedanken über ein fremdes Gedicht1
Er hat ihren heiligen Baum abgehackt,
zuvor noch ein andächtig Mädchen verjagt,
im Zorn, unter Beten,
dessen Blumen zertreten –
ich wurde von Ärger und Mitleid gepackt.
Bisher erschien mir der Nikolaus,²
mit Schlitten, Stiefeln und eigenem Haus³
ganz harmlos, gemütlich
und nett, nicht betrüblich,
doch nun ist's bei mir damit aus.
In Epheser4,26 heißt es: "Versündigt euch nicht, wenn ihr in Zorn geratet! Versöhnt euch wieder und lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen." (D. h., lasst euren Zorn noch vor Sonnenuntergang verrauchen. . .) Anzunehmen ist, dass Bischof Nikolaus diesen Vers kannte; ob er danach handelte, weiß man nicht.
*
Ein weiterer Baumfrevler4 war Bonifatius. Angeblich "mit einem Axthieb"
fällte er eine riesige, dem germanischen Gott Donar (Thor) geweihte Eiche
und zerstörte auch andere germanische Heiligtümer.
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1 "Nikolaos zerstört den Artemiskult"
2 https://de.wikipedia.org/wiki/Nikolaus_von_Myra.
3 Nikolaustag, Stiefel
Das Haus vom Nikolaus: (1)
(2)
4 Diesen Begriff findet man mehrfach im Internet.
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