Mehrere Propheten tadelten schon lange vor Jesus die bestehende Opferpraxis. Bei Jesaja (Jes.1) lesen wir:

"10Höret des HERRN Wort, ihr Herren von Sodom! Nimm zu Ohren die Weisung unsres Gottes, du Volk von Gomorra! 11aWas soll mir die Menge eurer Opfer? spricht der HERR. Ich bin satt der Brandopfer von Widdern und des Fettes von Mastkälbern und habe kein Gefallen am Blut der Stiere, der Lämmer und Böcke. 12Wenn ihr kommt, zu erscheinen vor mir - wer fordert denn von euch, daß ihr meinen Vorhof zertretet? 13Bringt nicht mehr dar so vergebliche Speisopfer! Das Räucherwerk ist mir ein Greuel! bNeumonde und Sabbate, wenn ihr zusammenkommt, Frevel und Festversammlung mag ich nicht! 14Meine Seele ist feind euren Neumonden und Jahresfesten; sie sind mir eine Last, ich bin's müde, sie zu tragen. 15Und wenn ihr auch eure Hände ausbreitet, verberge ich doch meine Augen vor euch; und cwenn ihr auch viel betet, höre ich euch doch nicht; denn eure Hände sind voll Blut. 16Wascht euch, reinigt euch, tut eure bösen Taten aus meinen Augen, laßt ab vom Bösen! 17Lernet Gutes tun, dtrachtet nach Recht, helft den Unterdrückten, schaffet den Waisen Recht, führet der Witwen Sache!"

 

Die Sündhaftigkeit der Einwohner der beiden genannten Städte wurde fast sprichwörtlich, doch bezieht sich prophetische Kritik nicht auf sie allein. So heißt es bei Hosea über die Ephraimiter: (Hos.8):

"11Ephraim hat sich viele Altäre gemacht; aber sie sind ihm zur Sünde geworden. 12Wenn ich ihm auch noch so viele meiner Gebote aufschreibe, so werden sie doch geachtet wie eine fremde Lehre. 13Wenn sie auch aviel opfern und Fleisch herbringen und essen's, so hat doch der HERR kein Gefallen daran, sondern er will ihrer Schuld gedenken und ihre Sünden heimsuchen. Sie bsollen wieder zurück nach Ägypten!"

 

An anderer Stelle zitierte derselbe Prophet Gott wie folgt (Hos.6,6):

"Liebe will ich von euch und nicht, daß ihr mir die Tiere schlachtet! Ihr sollt mir nicht Brandopfer darbringen, sondern tun, was mir gefällt."

 

Manche Priester versuchten, Gott durch minderwertige Opfer zu betrügen und forderten dadurch Seinen Zorn heraus. Hierzu schrieb der Prophet Maleachi (Mal.1):

"6aEin Sohn soll seinen Vater ehren und ein Knecht seinen Herrn. Bin ich nun Vater, wo ist meine Ehre? Bin ich Herr, wo fürchtet man mich? spricht der HERR Zebaoth zu euch Priestern, die meinen Namen verachten. Ihr aber sprecht: «Wodurch verachten wir denn deinen Namen?» 7Dadurch daß ihr opfert auf meinem Altar unreine Speise. Ihr aber sprecht: «Womit opfern wir dir denn Unreines?» Dadurch daß ihr sagt: «Des HERRN Tisch ist für nichts zu achten.» 8Denn wenn ihr bein blindes Tier opfert, so haltet ihr das nicht für böse; und wenn ihr ein lahmes oder ein krankes opfert, so haltet ihr das auch nicht für böse. Bring es doch deinem Fürsten! Meinst du, daß du ihm gefallen werdest oder daß er dich gnädig ansehen werde? spricht der HERR Zebaoth. 9So bittet doch Gott und seht, ob er uns gnädig sei! Denn meint ihr, nachdem solches von euch geschehen ist, er werde euch gnädig ansehen? spricht der HERR Zebaoth. 10Daß doch einer unter euch die Türen zuschlösse, damit ihr nicht umsonst auf meinem Altar Feuer anzündet! Ich habe kein Gefallen an euch, spricht der HERR Zebaoth, und cdas Opfer von euren Händen ist mir nicht angenehm. 11Denn vom Aufgang der Sonne bis zum Niedergang ist mein Name herrlich unter den Heiden, und an allen Orten wird meinem Namen geopfert und ein reines Opfer dargebracht; denn dmein Name ist herrlich unter den Heiden, spricht der HERR Zebaoth. 12Ihr aber entheiligt ihn damit, daß ihr sagt: «Des Herrn Tisch ist unheilig, und sein Opfer ist für nichts zu achten.» 13Und ihr sprecht: «Siehe, welch eine Mühsal!» und bringt mich in Zorn, spricht der HERR Zebaoth, denn ihr bringt herzu, was geraubt, lahm und krank ist, und bringt es dar zum Opfer. Sollte mir solches gefallen von eurer Hand? spricht der HERR. 14Verflucht sei der Betrüger, der in seiner Herde eein gutes männliches Tier hat und es gelobt, aber dem Herrn ein fehlerhaftes opfert. Denn ich bin ein großer König, spricht der HERR Zebaoth, und mein Name ist gefürchtet unter den Heiden."

  

Und kürzer in Mal.2:

"1Und nun, ihr Priester, dies Wort gilt euch: 2Wenn ihr's nicht hören noch zu Herzen nehmen werdet, daß ihr meinem Namen die Ehre gebt, spricht der HERR Zebaoth, so awerde ich den Fluch unter euch schicken und verfluchen, womit ihr gesegnet seid; ja, verfluchen werde ich euren Segen, weil ihr's nicht wollt zu Herzen nehmen. 3Siehe, ich will euch den Arm zerbrechen und den Unrat eurer Festopfer euch ins Angesicht werfen, und er soll an euch kleben bleiben."

 

Beim Propheten Samuel steht (1.Sam.15,22):

"Wenn du dem Herrn gehorchst, freut es ihn mehr als das beste Opfer."

 

Und  bei Jeremia (Jer.7):

"22Ich aber habe euren Vätern an dem Tage, als ich sie aus Ägyptenland führte, nichts gesagt noch geboten von Brandopfern und Schlachtopfern; 23sondern dies habe ich ihnen geboten: Gehorcht meinem Wort, so bwill ich euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein; wandelt ganz auf dem Wege, den ich euch gebiete, auf daß es euch wohlgehe."


Alle Zitate entstammen der Online-Bibelkonkordanz http://www.bibel-online.net/. (Luther-Übers. v. 1984, stand dort bis 2009 zur Verfügung.)

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