Ergänzung zum Fall Rushdie und Weiteres

Der theologische Hintergrund des umstrittenen Buches wird bei Wikipedia erklärt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Die_satanischen_Verse

Eine ausführliche Inhaltsangabe mit eingestreuten Originalstellen findet man hier:
http://www.dieterwunderlich.de/Rushdie_verse.htm#com.
Danach handelt es sich bei den "Satanischen Versen" allem Anschein nach um ein chaotisches, undiszipliniertes, verwirrendes Buch, das weder ein klares Motiv noch noch irgendein Handlungsziel erkennen läßt. Ein sprunghafter Erzählstil, dazu Absurdes, vermischt mit Banalitäten, mißfallen mir ebenso wie die zum Teil abgehackte Sprache. Lesen werde ich das Buch bestimmt nicht; dafür ist mir die Zeit zu schade. Ob es anti-islamisch ist, vermag ich anhand der ausgewählten Zitate und vom christlichen Standpunkt aus nicht zu beurteilen.

Über den in der Ahmadi-Erklärung auf S. 6 und 8 abqualifizierten Tabari findet man Informationen ebenfalls bei Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Tabari

Ahmaddiyya ist eine islamische Reformbewegung mit geschätzt zehn Millionen Anhängern. Sie bezeichnet sich als gewaltfrei und lehnt Glaubenszwang ab. Über ihre bewegte, unter anderem durch schwere Verfolgungen gekennzeichnete Geschichte s. z. B. hier bei Wikipedia.
Im Juni 2011 erhielt ich am Hamburger Hauptnahnhof von einem Amadiyya-Mitglied einen Flyer mit dem Titel "Muslime für Frieden, Freiheit, Loyalität" und dem Untertitel "Liebe für alle, Hass für keinen". Auf diesen Flyer geht die Seite www.ahmadiyya.de ausführlich ein.
Auf den Folgeseiten, zu denen man von ihr aus geleitet wird, wird erwartungsgemäß der Prophet Mohammed sehr viel günstiger dargestellt, als dies üblicherweise in den nichtmuslimischen Ländern geschieht. Behauptet wird, daß der Islam nie mit Gewalt ausgebreitet worden sei; stets hätten sich die Muslime lediglich in Abwehrkämpfen befunden, um ihr eigenes Überleben zu sichern. Hierbei werden die Eroberungen des ursprünglich von Christen besiedelten Nordafrikas und der Iberischen Halbinsel durch die Anhänger Mohammeds ebenso unterschlagen wie ihre Besetzung Südosteuropas bis vor die Tore Wiens.
Jesus wird im Islam mit den Propheten verglichen, von denen die Bibel berichtet; er gilt nicht als Sohn Gottes. ("Allah hat keinen Partner.") Geglaubt und als "bewiesen" angesehen wird, daß Jesus die Kreuzigung lebend überstand, mit Hilfe einer "Wundersalbe"1) 2) vollständig von seinen schweren Verletzungen geheilt wurde und sich anschließend nach Indien begab.3)

1)www.ahmadiyya.de/ahmadiyya/ahmadiyya-und-christentum/jesus-as/die-wahrheit-ueber-die-kreuzigung-jesus.html
2)Die sog. "Jesus-Salbe" wird auf dieser Internetseite erwähnt. Die dort zusammengetragenen, zum Teil romanhaften Vermutungen über Jesu Tod gehen weit auseinander und sind allein schon deshalb nicht vertrauenswürdig.
3)www.ahmadiyya.de/ahmadiyya/ahmadiyya-und-christentum/jesus-as/jesus-in-kashmir.html
(Bei 1) und 3) längere Ladezeiten.)

Eine andere muslimische Glaubensabspaltung sind die Aleviten (Wikipedia). Sie werden in der Türkei unterdrückt und sind bei uns eine anerkannte Religionsgemeinschaft. Ihre Kinder erhalten an einigen deutschen Schulen alevitischen Religionsunterrricht. Hier ein Bericht vom Februar 2012 über eine Duisburger Gesamtschule:
http://www.derwesten.de/staedte/duisburg/erstmals-alevitischer-unterricht~id6351149.html

Über Sunniten, Schiiten, Aleviten - Erklärungen; rege Diskussion zwischen Betroffenen

Zurück zu "Über Ökumene"
Zurück zur Hauptseite